Auktion 146A

Danese Milano & more - italienisches Design aus einer deutschen Sammlung

24. September 2019 um 15:00 MESZ


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Danese Milano & more - italienisches Design aus einer deutschen Sammlung
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Über einen Zeitraum von vierzig Jahren wuchs die hier vorliegende Sammlung von Kunsteditionen und Designobjekten. Sie bildet einen nahezu vollständigen Überblick über die von Danese von 1960 bis in die 1990er Jahre editierten Entwürfe mit einem Schwerpunkt auf Enzo Mari und spannt einen Bogen zum expressiven Design der 1980er Jahre.

Der Grundstein für die Kollektion wurde in der ersten Hälfte der 1960er Jahre gelegt - nur kurze Zeit nachdem mit den Besuchen auf der Weltausstellung in Brüssel 1958 und der documenta in Kassel 1959 bei den Sammlern ein großes Interesse für zeitgenössische Kunst und Design geweckt worden war. Über die Beschäftigung mit der konkreten und der kinetischen Kunst fiel ihr Blick auf die Multiples von Enzo Mari, der sich seit Ende der 1950er Jahre intensiv mit Fragen abstrakter serieller Formen und deren dreidimensionaler Wahrnehmung im Raum beschäftigte. Limitierte Werke wie die Skulptur ‚Quattro spirali’ (1958/68), das kinetische Objekt ‚Composizione autocondotta’ (1959) sowie die Serie der Kugeln, Zylinder und Würfel aus Kunstharz ‚Deformazione ottico dinamica’ (1959-63) illustrieren Maris innovatives Kunstverständnis und den Facettenreichtum in der bildnerischen Umsetzung seiner Überlegungen.

Zu den früh erworbenen Objekten der Sammlung gehören Enzo Maris Schalen ‚Putrelle’ (Kat. 7) und die Obstschale ‚Atollo’ (Kat. 31). Auf den ersten Blick verbergen diese ihre mögliche Funktion hinter einer minimalistischen skulpturalen Ästhetik. Da Maris Ideen oft im Widerspruch zu traditionellen Schemata des Industriedesign standen, sah er sich nicht selten dazu gezwungen, die technischen Voraussetzungen für eine industrielle Produktion in Serie zu entwickeln. Bei der Obstschale ‚Atollo’ bestand die Herausforderung darin, das perforierte PVC in die gewünschte Form zu bringen. Das gelang mit der Einführung einer zusätzlichen Gummimatte beim Erhitzen des Materials über dem Holzmodel. Entwürfe aus den 1980er Jahren, die Enzo Mari für die Firma Zani & Zani lieferte, zeigen seinen über Jahrzehnte hin lebendiges Bestreben, für jede Art von Gebrauchsgegenstand eine ideale funktionale und formale Lösung zu finden.

Mit großer Begeisterung verfolgten die Sammler den Fortgang der italienischen Designproduktion in den 1970er und 1980er Jahren und sicherten sich einige expressive Keramik-Objekte aus limitierten Editionen von Matteo Thun für Memphis sowie von Marcello Panza für Anthologie Quartett. In den Zeiten sozialer und politischer Umbrüche reagierten die Entwerfer mit einem Gegenprogramm zum Funktionalismus der Vergangenheit - grelle Farben, wilde Muster und unkonventionellen Formverbindungen führen zu einer neuen dekorativen Opulenz.


Quittenbaum Kunstauktionen freut sich über eine Verkaufsquote von 90 %.

Zahlreiche Bieter im Saal, an den Telefonen und an den Online-Plattformen kämpften um die auf dem Markt seltenen Kunsteditionen von Enzo Mari. Die Multiples ‚Sedici Variazioni‘ sowie ‚Alternato Ambiguo‘, die in den Jahren 1965—68 jeweils in einer Auflage von 50 Stück produziert wurden, erzielten Zuschläge von € 2.700 und € 2.200.

Besonders begehrt waren die beiden Porzellanvasen aus der Serie Samos. ‚Modell W‘ kletterte von auf € 5.000, bei ‚Modell V‘ ging der Hammer bei € 5.400 nieder. Auch die Obstkörbe ‚Adal‘ und ‚Atollo‘ aus schwarzen PVC erzielten Höchstpreise. ‚Adal‘ wurde mit einem Zuschlag von €1.800 und ‚Atollo‘ wurde mit erzielten € 2.300 in eine deutsche Sammlung verkauft.

Die von pflanzlichen und architektonischen Motiven inspirierten PVC-Vasen Bambù und ‚Trifoglio‘ konnten allesamt ihre Schätzpreise verdoppeln.

Wir freuen uns über Einlieferungen zu diesem begehrten Sammlerthema. Kontakt: claudia.quittenbaum@quittenbaum.de