Auktion 155B
Internationales Design
03. März 2021 um 15:00 MEZ
Katalog
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Im Auktionskatalog online blätternZu den Highlights des Internationalen Designs, die am 3. März zur Versteigerung kommen, gehört der Sessel, den Eckhart Muthesius 1931 für die Bibliothek des Maharadschah von Indore entworfen hat und der 1989 von den Vereinigten Werkstätten in einer limitierten Edition wieder herausgebracht wurde. Der Sessel ist nicht nur ein Hingucker mit seinem roten Lederbezug, sondern auch funktional durchdacht mit den in die Kopflehne an beiden Seiten eingelassenen Milchglaslampen (Schätzpreis €10.000 - 14.000).
Inspiriert von einem Klassiker der modernen Kunstgeschichte ist dagegen der Schrank ‚Mondrian‘ von Koni Ochsner. Der Schweizer Designer entwarf das Möbel 1976 für Röthlisberger, die den Schrank in den 1980er Jahren in zwei Re-editionen von jeweils zwanzig nummerierten Exemplaren wieder in ihr Programm aufnahmen (Schätzpreis €4.000 - 6.000).
Unter den angebotenen Leuchten befindet sich Christian Dells Arbeitsleuchte ‚Rondella-Polo‘ von 1929 (Schätzpreis €3.200 - 4.000). Sie entstand in Frankfurt, nachdem der Designer den Umzug des Bauhauses von Weimar nach Dessau nicht mitmachen wollte.
1989 gestaltete die weltbekannte Designerin Andrée Putman das gesamte Interieur des in einem alten Wasserspeicher der Stadt Köln untergebrachten Fünf-Sterne-Hotels ‚Wasserturm‘. Als das Hotel im November 2020 seine Pforten schloss, wurde der Großteil des Mobiliars entsorgt, nur wenige Objekte konnten gerettet werden. Einige davon kommen nun bei Quittenbaum zur Versteigerung; Spiegel, Wand- und Standleuchten, Schminktisch und Sessel sowie Kleinobjekte können zu moderaten Preisen zwischen €200 und 1.800 ersteigert werden.
Für dänische Keramik der Extraklasse steht der Name Axel Salto; zwei besonders schöne Exemplare seiner seltenen, expressiven Keramikvasen (Modelle 20810 und 20817) aus den Jahren 1946/47 kommen am 3. März zu Schätzpreisen von €30.000 - 38.000 zum Aufruf.
Handwerkskunst vom Feinsten gilt auch für die Möbelobjekte des japanisch-amerikanischen Möbelkünstlers George Nakashima. Der bedeutende ‚Minguren II‘-Tisch, 1974 entworfen und ursprünglich an Hugh M. Blake nach Florida geliefert, wird das erste mal in Deutschland zur Auktion gebracht, zum Schätzpreis von €60.000 - 80.000.
Und wer zum langersehnten und mehrfach verschobenen Start des nächsten James Bond Filmes noch nach einem besonderen Objekt sucht, für den haben wir etwas Besonderes: der in zwei Bond Filmen in vielen Szenen bewusst ins Bild gesetzte, von der dänischen Designerin Bodil Kjaer um 1959 entworfene, ikonische Schreibtisch wird für €9.000 - 12.000 Schätzpreis angeboten.
Hohe Zuschläge für George Nakashimi und Axel Salto
Goerge Nakashimas Esstisch ‚Miguren II‘ von 1974 ging für € 60.000 an einen Sammmler aus der Schweiz, Saltos Vase von 1946 für € 30.000 an einen britischen Sammler.
Neben den vielen Zuschlägen für Sitzmöbel-Klassiker der 1910er und 1920er Jahre stach der hohe Zuschlag für Le Corbusiers und Charlotte Perriands Wand- und Standregal ‚Pavillon Suisse‘ von 1931, zugeschlagen für € 11.500, hervor. Ebenso die französische Bar, die von € 4.000 auf € 8.000 gesteigert wurde und Eckart Muthesius’ ‚Roter Sessel‘ der für € 10.500 den Besitzer wechselte.
Die Möbel und Leuchten von Andrée Putmans, die alle aus dem Kölner Hotel Wasserturm (Entstehung um 1990) stammen, verdreifachten ihren Aufruf und gingen in der Summe für gut € 24.000 an unterschiedliche Sammler und Galerien. Der höchste Zuschlag galt einem Sesselpaar, das bei € 1.000 aufgerufen für 6.800 zugeschlagen wurde.
Der Schweizer Künstler und Willy-Guhl-Schüler Koni Ochsner lieferte 1976 den Entwurf für das Cover-Lot des Katalogs, den ‚Mondrian‘-Schrank für Röthlisberger. Mehere Sammler stritten um ihn bei einem Aufruf von € 4.000 und ließen den Hammer erst bei € 7.000 fallen.
Beim Kunstgewerbe gab es einige Überraschungen. So verzehnfachte sich eine finnische Glasvase von Timo Sarpaneva, bei € 900 aufgerufen endete das Bietgefecht erst bei € 8.200. Acht farbenfrohe und unterschiedlich große Vasen von Otto Brauer für Holmegaard stiegen von € 1.000 auf € 4.000