Los: 23
Marcel Breuer
'Lattenstuhl ti 1a', 1924
H. 92,2 x 56,1 x 58,4 cm; Lattenstärke: 2,5 x 5,4 cm; Vierkante: 3,9 x 4 cm.
Bauhaus Weimar, 1924/25.
Kirschholzlatten und Vierkanthölzer, dunkel gebeizt, grauer grober Textilbezug.
Bez.: zwei Etiketten: Eigentum R. Probst, 5.
Erste Version mit Beinen aus Vierkanthölzern. Provenienz: Kunsthandel Dresden, davor Privatbesitz Dresden (Nachlass einer alten Dame), davor Rudolf Probst (Etiketten auf der Unterseite des Stuhles). Schon 1922, noch als Student, beschäftigt sich Breuer mit der ersten Version des Lattenstuhls, wohl inspiriert von Rietvelds Zickzack-Stuhl von 1918 und anderer Möbelentwürfe der De Stijl-Bewegung. Mit einfachsten Mitteln (Holzlatten, auf quadratischem Grundriss lotrecht zusammengefügt und mit Stoffstreifen bezogen) kreiert er ein gleichzeitig leichtes und stabiles Möbelstück, das den ergonomischen Bedürfnissen gerecht wird. In "Neue Arbeiten der Bauhauswerkstätten", 1925, S. 29 steht über den Stuhl: "Der elastische und schräge Sitz stützt den ganzen Oberschenkel. Der Rücken ist danach ebenfalls schräg und elastisch gehalten, durch zwei Gurte, die nur Schulterblätter und Kreuz - flache Teile des Rückens - berühren, das empfindliche Rückgrat frei lassen." Neue Arbeiten der Bauhauswerkstätten, Nachdr. 1981, S. 28f. "Vom Sommer 1924 bis März 1925 wurden allein 262 Kinderstühle und 32 Kindertische hergestellt. Im gleichen Zeitraum waren 26 Lattenstühle produziert worden." (Droste/Ludewig, Marcel Breuer Design, Köln 1992, S. 11).
Zuschlag: 110.000 €
29. Juni 2021 um 15:00 MESZ
Literatur:
Droste/Ludewig, Marcel Breuer Design, Köln 1992, S. 6ff., S. 46f.; Bauhaus-Archiv Museum für Gestaltung Sammlungs-Katalog, Berlin 1987, S. 90 (Text).
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