Auktion 161D

Oiva Toikka - Birds
Eine Privatsammlung

24. Februar 2022 um 15:00 MEZ


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„I am not looking for perfection, I want it to be fun“

Oiva Kalervo Toikka (1931-2019) gehört zu den wichtigsten Glaskünstlern Skandinaviens, und mit seiner Vogelserie ‚Birds’ eroberte er sich einen herausragenden Platz in der Geschichte der modernen Glaskunst. Geboren 1931 in Viipuri (Viborg), begann er nach dem Studium an der Hochschule für Kunst und Design in Helsinki seine Karriere als Keramikdesigner bei der Porzellanmanufaktur Arabia, wo er von 1956 bis 1959 tätig war. Nach einem Intermezzo als Lehrbeauftragter an der Kunstakademie zog er nach Nuutajärvi, wo er für die dort ansässige Glasmanufaktur tätig wurde. Inspiriert von finnischer Volkskunst und der internationalen Pop Art schuf er Glasskulpturen in leuchtenden Farben wie die Kurkkupurkki (Gurkengläser) sowie die aus mehreren farbigen Glasschichten und Klarglas aufgebauten ‚Lollipops’, die in limitierter Stückzahl realisiert wurden. Besonders beliebt und kommerziell erfolgreich ist die Geschirrserie aus Pressglas Kastehelmi (Tauperle, 1964), die heute nach der Fusion von Nuutajärvi mit Iittala im Jahr 1988 über Iittala in die ganze Welt vertrieben wird.

Berühmt wurde Oiva Toikka vor allem für seine Glasvögel-Serie ‚Birds by Toikka’ für Nuutajärvi. Oft von realen Tieren inspiriert, manchmal aber auch der Fantasie entsprungen, umfasst die mittlerweile über 400 Entwürfe angewachsene Serie Exemplare aus der gesamten Vogelwelt: Krähen, Möwen, Schwäne, Enten, Eulen, Hühner und Finken, um nur einige zu nennen. Mundgeblasen ist jeder Vogel einzigartig. Die Serie nahm 1972 mit den kleinen ‚Sieppos’, den Fliegenschnäppern, ihren Anfang. Diese wurden in den folgenden Jahren in diversen Farben aufgelegt wurden, je nachdem, welches farbige Glas zu jener Zeit verfügbar war. Es folgten die etwas größeren ‚Kiikkuri’. 1979 bot das Magazin ‚Kotiliesi‘ einen farbenfrohen Toikka-Vogel aus einer Weihnachtsausstellung im Nuutajärvi Museum zum Kauf an und befeuerte so die Erfolgsgeschichte der Vögel als Sammelobjekte. Je beliebter die Vögel wurden, desto mehr wuchsen Toikkas Ambitionen, die Fähigkeiten der Glasbläser für seine Entwürfe voll auszuschöpfen. Ab 1996 wurden die charmanten Figuren unter dem Titel ’Birds of Toikka’ erfolgreich vermarktet, im selben Jahr begann Iittala mit limitierten Editionen von Jahresvögeln und Jahreseiern.

Vor diesem Hintergrund freuen wir uns sehr, dass uns eine besonders umfangreiche und spannende Sammlung aus dem Nachlass eines deutschen Sammlers zum Verkauf anvertraut wurde. Die Kollektion umfasst rund 350 Objekte, darunter auch Jahresvögel, Jahreseier, zwei Jahreskuben und Jubiläumsvögel aus limitierten Editionen. Auf der Suche nach schönen Exemplaren reiste der Sammler auch nach Nuutajärvi und traf dort Oiva Toikka, den Schöpfer der Objekte seiner Sammelleidenschaft. Vertreten im Katalog sind diverse frühe Ausführungen der von Anfang bis Mitte der 1970er Jahre entworfenen ‚Fliegenschnäpper‘. Außerdem gehören die Eulenvögel und Uhus mit ihren großen Augen und individuellen Gesichtern zu den ausdrucksstärksten Entwürfen. Während Toikka die Körperformen vieler Vögel reduziert und stromlinienförmig gestaltete, erscheinen die Dekore umso verspielter - Toikkas ausführende Glasbläser experimentierten mit gekämmten Fadendekoren, aufgeschmolzenen Murrinen und Metalloxiden, dem Wechsel von transparenten und opaken Partien, um die Artenvielfalt und den Facettenreichtum der skandinavischen Vogelwelt ins Plakative und Phantastische zu überhöhen.

Sichern Sie sich Ihren Lieblingsvogel. Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Bieten.


Höhenflug für Oiva Toikka - spannende Bietgefechte führten zu einer Verkaufsquote von über 90%

Die 331 Lose umfassende Privatsammlung mit farbenfrohen Glasvögeln und -eiern war bereits im Vorfeld sehr begehrt. Bis zur letzten Minuten erreichten zahlreiche schriftliche Vorgebote das Auktionshaus, sodass fast alle Objekte mit einem erhöhten Aufrufpreis ins Rennen gehen mussten. Die internationale Sammlerschaft ließ sich davon nicht beirren und so konnten gleich mehrere Positionen für das zehnfache ihres ursprünglichen Schätzpreises zugeschlagen werden. Besonders rege Beteiligung kam direkt aus dem Saal und über die hauseigene Onlineplattform ‚Quittenbaum live’.
Höchstpreise erzielten die beiden ‚Kiikkuris‘ in Blau und Rot. Das Modell von 2005 wechselte für 4.000 € den Besitzer, die frühere Variante von 1995 sogar für 4.400 €. Der seltene Perl-Sperlingskauz ‚Helmipöllö' mit dem ausdrucksstarken Gesicht rief besonders viele Bieter auf den Plan und steigerte sich von 300 € auf 2.000 €.

Nur äußerst wenige Objekte sind noch im Nachverkauf zu erwerben. Sichern Sie sich Ihr Los bis zum 25. März 2022.