Auktion 166A

Schools of Design

29. November 2022 um 15:00 MEZ


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Von industriell hergestellten Möbeln bis Designunikaten - mehr als 180 Möbel und Objekte aus einer Zeitspanne von 1900 bis 2022 erwarten Sie in unserer jährlichen Highlight-Auktion ‚Schools of Design‘ am 29. November.

Die Auktion beginnt mit mehreren seltenen Möbelentwürfen von Henry van de Velde. Die Mehrzahl davon ist mit dem berühmten Künstlersignet versehen. Der Schreibtisch (Schätzpreis 28.000 - 35.000€) und der Regalschrank (SP 12.000 - 14.000€), beide um 1908 entstanden, tragen sogar die seltene Messingplakette des Hoftischlers Hermann Scheidemantel aus Weimar.

Im Kapitel ‚Bauhaus - Deutsches Design‘ sind ebenfalls sehr besondere Objekte versammelt: die zweite Version des ikonischen Lattenstuhls des Bauhäuslers Marcel Breuer (SP 50.000 - 70.000€) wird diesmal mit dem Tisch aus derselben Tischlerei-Serie, vom Designer kurz ‚ti‘ genannt, ergänzt. Der Tisch mit einer wendbaren Platte in zwei verschiedenen Furnieren wird für geschätzte 18.000 - 22.000€ angeboten. Nicht weniger spannend ist die Theaterstühle in einer Fünferreihe, von Thonet Frankenberg ausgeführt. Das weiterentwickelte Modell des Theaterstuhls 'B1' von Marcel Breuer ist für 5.000 - 6.000€ zu haben.

An das Kapitel des Rationalismus im deutschen Design schließt sich das Design Frankreichs organisch an, welches zwar aus späteren Jahrzehnten stammt, jedoch nicht weniger rationalistisch ist. Von Le Corbusier entworfen wurde der senffarbene Kleiderschrank aus der ‚Unité d'Habitation de Marseille‘, der für 6.000 - 7.000€ aufgerufen wird. Der Möbeldesigner Pierre Chapo ist diesmal mit zwei schlichten Massivholzmöbeln vertreten. Die Taxe für die zwei aus Eichen- und Ulmenhölzern gefertigten Tische liegt jeweils zwischen 3.000 und 6.000€.

Skandinavisches Design wird würdig vertreten durch eine aus Spülschrank, Ober-und Unterschrank und Sideboard bestehende Küchenausstattung von Arne Jacobsen von 1957. Insgesamt vier Bungalows entwarf der berühmte dänische Architekt im Berliner Hansaviertel, zur Internationalen Bauausstellung Interbau 1957 mit einer vollständig ausgestatteten Küche in typischen Blautönen. Eine davon, inklusive Esstisch mit zwei Stühlen ist nun für 12.000 - 15.000€ zu haben.

Zu den auffallendsten Entwürfen im Kapitel des italienischen Designs gehören zweifellos die Möbelstücke von Alessandro Mendini. Aus der berühmten Serie des Re-Design, die Mendini in den 1970er Jahren konzipierte, kommt der Stuhl ‚Thonet no.14‘. Das seltene, von Anthologie Quartett in einer Kleinserie ausgeführte Sitzobjekt wird für geschätzte 9.000 - 10.000€ angeboten. Weiter geht es mit zwei Leuchten, entworfen in den 1980er Jahren und von der Mailänder Firma Zabro hergestellt. Diese stehen exemplarisch für das Radical Design, eine Stilbewegung, in der Mendini als einer der bedeutendsten Akteure fungierte.

Besonders erwähnenswert ist außerdem die Sofalandschaft ‚Safari‘ der Designergruppe Archizoom. Die vielseitig kombinierbaren Sitzelemente sind mit cremeweißen Stoff bezogen und können für den Schätzpreis von 10.000 - 12.000€ ersteigert werden.

Nicht weniger spannend sind die Beleuchtungsobjekte in dieser Auktion. Vom bedeutenden Münchner Lichtkünstler Ingo Maurer sind gut ein Dutzend Leuchten im Angebot, darunter eine äußerst seltene, aus 60(!) Fächern bestehende Deckenleuchte ,Roku-Ju’ aus der Serie ‚Uchiwa‘; aufwendigst restauriert von der Ingo Maurer GmbH, mit Gutachten und Fotodokumentation.

Alle Objekte können ab dem 24. November in unseren Räumlichkeiten in der Theresienstraße 60 besichtigt werden.


Die Adventszeit wurde im Hause Quittenbaum mit einer erfolgreichen ‚Schools of Design‘-Auktion eingeläutet.

Zahlreiche Bieter im Saal, am Telefon und den vier Internet-Plattformen stritten sich um das hochkarätige Angebot und sorgten mit ihrem Eifer für sehr erfreuliche Zuschläge.

Gleich zu Beginn konnte sich ein Kunde am Telefon gegen mehrere Konkurrenten durchsetzen und die seltene Teekanne mit Sahnekanne von Josef Hoffmann, 1904 für die Wiener Werkstätte, erwerben. Das mit allen wichtigen Signets versehene Kannenpaar geht nun für EUR 22.000 in eine österreichische Sammlung über (Los 8). Beide seltenen Sessel des Belgiers Henry van de Velde gingen nach eifrigem Gefecht an einen deutschen Sammler (Lose 30, Zuschlag EUR 8.000 und Los 32 EUR 5.000). Der Kleiderschrank, ein Modell, das auch in Karl-Ernst Osthaus’ Haus Hohenhof verwendet wurde, findet zu unserer Freude einen neuen Platz in einem deutschen Privatmuseum (Los 39, Zuschlag EUR 3.500).

Die Highlights des Bauhaus-Kapitels waren erwartungsgemäß der ‚Lattenstuhl ‚ti1a‘ (Los 50 geht für EUR 45.000 in die Schweiz) und der noch seltenere Tisch ‚ti9’, 1922-24 von Marcel Breuer (Los 49). Der französische Kunde, der den Tisch für EUR 15.000 erwarb, kann demnächst seinen Gegner auch mit dem passenden Schachspiel von Josef Hartwig zum Turnier bitten. Groß war die Konkurrenz, der Hammer für das Spiel fiel erst bei EUR 16.000 zu seinen Gunsten (Los 56).

Bei den Italienischen Entwürfen glänzte - sprichwörtlich - Gino Sarfattis Stehleuchte ‚1035‘ von 1948, die von EUR 2.500 auf EUR 7.000 hochgesteigert wurde. Sie wird nun ein Heim in der Schweiz erleuchten (Los 91). Ettore Sottsass’ ‚Ultrafragola‘, 1970, in einer recht frühen Ausführung wurde in langem Bietgefecht für EUR 8.000 von einem deutschen Museum ersteigert (Los 106).

Ein schwedischer Kunde erhielt den Zuschlag für einen der seltenen Kleiderschränke von Le Corbusier für die ‚Unité d’Habitation de Marseille‘; er konnte sich bei EUR 8.500 gegen mehrere andere Interessenten durchsetzen (Los 108).

Die kleine, aber feine Sammlung an Leuchtenentwürfen des großen Ingo Maurer kam bei den Kunden sehr gut an. Ein besonders schönes und seltenes Exemplar von Maurers ‚Uchiwa‘-Serie, die ‚Ju-Ku‘ aus 19 Reispapierfächern, erbrachte dabei EUR 12.000 (Los 160).

Von den Entwürfen des neuen Jahrtausends setzte sich der ‚MAK Chair‘ des Briten Tom Dixon konkurrenzlos durch. Zwei Kunden an den Telefonen lieferten sich ein Bietgefecht mit anderen Interessenten im Internet, schließlich erhielt eine bedeutende Sammlung in Nord-Italien den Zuschlag bei EUR 15.000 (Los 184).

Einige andere schöne Entwürfe, darunter ein seltener Anhänger von Henry van de Velde aus dem Besitz einer Nichte des Malers Curt Hermann (Los 31) und die komplette Kücheneinrichtung des Dänen Arne Jacobsen von 1957 für die Internationale Bauausstellung in Berlin (Los 140) sind noch bis zum 23. Dezember 2022 zu erwerben.