Los: 59
Josef Hartwig
Bauhaus - Schachspiel 'XVI', 1924
32 Figuren. H. 2,1-4,7 cm.
Bauhaus Weimar.
Ahornholz, teilweise schwarz gebeizt. Karton mit Papier belegt.
Kopf der weißen Königin in der Vergangenheit ersetzt. Karton: H. 5,2 x 12,4 x 12,4 cm, entworfen von Joost Schmidt, 1923/ 24.
Schätzpreis: 9.000 € - 14.000 €
03. Dezember 2024 um 17:00 MEZ
Literatur:
Provenienz: ursprünglich aus dem Besitz der Grafikerin Ruth Krüger-Pauly die u.a. mit Otto Dix befuendet war und um 1930 mit dem Bauhaus zusammengearbeitet hatte. Das Schachspiel war damals ein Geschenk an sie und überstand 1945 die Flucht aus dem Osten im Bollerwagen. Durch Erbschaft an den heutigen Besitzer. Das Schachspiel von Josef Hartwig gehört zu den erfolgreichsten Produkten, die am Weimarer Bauhaus entworfen wurden. Im Jahr 1922 begann der Absolvent der Münchner Akademie, der von 1921 bis 1925 als Werkmeister der Werkstätten für Holz- und Bildhauerei am Weimarer Bauhaus tätig war, mit der Konzeption eines Schachspiels, das sich grundlegend von den traditionellen Formen unterscheidet. Hartwig gestaltete die Spielfiguren aus einfachen stereometrischen Körpern, aus Würfel, Zylinder und Kugel. Anfangs wurden die Figuren handwerklich gefertigt, Ziel war jedoch die industrielle Produktion. Hartwig selbst erklärte 1924 die Genese der Formen: „Bauer und Turm ziehen winkelrecht zum Brettrand: ausgedrückt durch den Würfel. Der Springer bewegt sich rechtwinklig in Hakenform auf vier Feldern: vier Würfel rechtwinklig kombiniert. Der Läufer zieht diagonal zum Brettrand: ein Schrägkreuz aus dem Würfel geschnitten. Der König zieht winkelrecht und diagonal: ein kleiner Würfel über Eck auf einem größeren. Die Dame, die beweglichste Figur, besteht aus Zylinder und Kugel.“ (Das Bauhaus-Schachspiel von Josef Hartwig, S. 8). Bauhaus-Archiv Berlin, Das Bauhaus-Schachspiel von Josef Hartwig, Berlin 2006, S. 19; Hahn, Experiment Bauhaus, Dessau 1988, S. 401; Bauhaus-Archiv, Sammlungskatalog, Berlin 1987, S. 149-50, Kat.-Nr. 288; Ausst.-Kat. Bauhaus 7, Galerie am Sachsenplatz, Leipzig 1991, Abb. S. 43, Kat.-Nr. 134.
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