Auktion 112A
Highlights
Henry van de Velde - Wegbereiter, Zeitgenossen und Nachfolger
10. Dezember 2013
Katalog
Die knapp 150 Objekte, die für unsere Highlightauktion am Jahresende aufbewahrt wurden, haben die Herzen der Sammler höher schlagen lassen. Mit einem Bruttoerlös von 110% der unteren Schätzpreissumme ist man im Hause sehr zufrieden. 60% der angebotenen Lose wurden verkauft.
Für Henry van de Velde war das Interesse besonders hoch. Dreiviertel der angebotenen Möbel, Schmuckstücke und Objekte konnten zugeschlagen werden. Die auf dem Titel des Katalogs abgebildete Gürtelschließe aus dem Besitz der Familie Osthaus erzielte rund € 68.000 brutto (Schätzpreis € 40.000 - 60.000) Ein 'Havana'-Sessel wurde zum fünffachen seines unteren Schätzpreises zugeschlagen und wird nun Teil einer bedeutenden deutschen Sammlung sein (€ 48.000, brutto). Zwei kleine Schränke wurden ebenfalls über ihre Schätzpreise hoch gesteigert. Auch spätere Entwürfe wie ein Klappsitz für die Belgische Eisenbahn stießen auf Interesse.
Neben dem Namensgeber der Auktion stand dessen wichtigster Kontrahent Emile Gallé im Mittelpunkt der Auktion. Eine Miniaturvase geht für das doppelte der unteren Schätzung (€ 25.000 brutto) an einen italienischen Sammler. Die aus der Familie des Künstlers stammende 'Rose de France' erzielte den höchsten Zuschlag des Abends. Für diese der Tochter Gallés gewidmete Vase bewilligte ein Sammler rund € 145.000 (brutto) (Schätzpreis: € 120.000 - 160.000).
Museen beteiligten sich rege an der Auktion. Ein deutsches Museum erwarb Richard Riemerschmids Salon aus dem Hause Dr. Edel, Dresden für rund brutto € 20.000. In den Besitz eines deutschen Museums geht auch Ludwig Mies van der Rohes Prototyp des Weissenhof-Sessels für brutto rund € 10.000.
Nachfolger des Alleskünstlers van de Velde standen ebenfalls hoch im Kurs. Margarete Schütte-Lihotzkys 'Frankfurter Küche' sicherte sich ein spanischer Sammler für brutto rund € 12.500. Eine Deckenleuchte von Marianne Brandt aus dem Bauhaus Dessau erzielte ebenfalls 12.500 (brutto), womit sich die untere Schätzung etwa vervierfachte.
Ganz besondere Beachtung fand Le Corbusier, dessen Einbauschrank brutto rund € 19.000 erlöste. Um einen dem Architekten gewidmeten Wandgobelin, der in seiner indischen Planstadt Chandigarh entstand, stritten zwei Bieter bis schließlich brutto rund € 39.000 (Schätzpreis: € 13.000 - 14.000) bewilligt wurden.
Außerdem übertraf Gabriella Crespis Schreibtisch aus dem Jahr 1979 mit einem Bruttoerlös von rund € 40.000 seine Schätzung von € 20. 000 - 25.000 bei weitem.