Los: 94
Ludwig Mies van der Rohe (Aachen 1886 - 1969 Chicago, USA)
Prototyp Armehnstuhl 'Weissenhof - MR 20', 1927
H. 78,5 x 52,5 x 83 cm; Durchmesser Stahlrohr: 2,9 cm.
Berliner Metallgewerbe Josef Müller, Berlin.
Stahlrohr, vernickelt und verschraubt, schwarzes Leder.
Leder fachgerecht erneuert. Provenienz: Nachlaß Sammlung Prof. Tilmann Buddensieg.
Der Stuhl stammt ursprünglich aus dem Besitz des Bildhauers und Bauhaus-Lehrers Paul-Rudolf Henning, in dessen Haus Ludwig Mies van der Rohe lebte, als er 1927 nach Berlin kam. Die ersten Experimente zu diesem Stuhl wurden im Keller dieses Hauses gemacht. Henning behielt diese Prototypen, da er die etwas zierlicheren Proportionen bevorzugte. Das Stahlrohr ist erheblich dicker (29 mm) und die Vernickelung im Vergleich zu den später in Serie produzierten Exemplaren von geringerer Qualität. Die Konstruktion besteht aus lediglich zwei miteinander verschraubten Elementen, dem Rohr des Stuhlgestells und der Armlehnen.
Bereits in den frühen Jahren 1904-1907 arbeitete Ludwig Mies van der Rohe im Büro des Architekten und Möbelentwerfers Bruno Paul in Berlin, später, 1908-11, mit Walter Gropius und Adolf Meyer bei Peter Behrens. 1927 leitete er die Werkbundausstellung 'Die Wohnung', Stuttgart (Weißenhofsiedlung) und gestaltete zwei Jahre später, 1929, den zukunftsweisenden Deutschen Pavillon auf der Weltausstellung in Barcelona. Von 1930-33 war er Direktor des Bauhauses in Dessau und Berlin. 1937 wanderte er nach Chicago aus, wo er von 1938-58 Direktor der Architektur-Abteilung des 'Armour Institute' des späteren 'Illinois Institute of Technology' wurde. Ab 1958 unterhielt er ein eigenes Architekturbüro in Chicago.
Zuschlag: 8.000 €
10. Dezember 2013 um
Literatur:
Tilmann Buddensieg, Berlin 1900-1933, Abb. Nr. 1; vgl. Sotheby's, Auktion 25. 10. 1991, 'Bauhaus, Wiener Werkstätte and other Important 20th Century Design', Kat.-Nr. 161.
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