Auktion 120
Jugendstil- Art Déco
19. Mai 2015
Katalog
Quittenbaum Kunstauktionen versteigerte an zwei Tagen 900 Objekte mit einem Erlös von knapp € 900.000 und behauptete seine Position als Marktführer im französischen Jugendstilglas.
Zahlreiche Bieter im Saal, am Internet und Telefon boten am Dienstag auf Arbeiten europäischer Glasmanufakturen, vorwiegend aus Frankreich und Böhmen. Die außergewöhnlich hohe Bodenvase 'Pluviose' , eine Arbeit von Henri Bergé für Daum in Schwarzlot-Dekor, um 1900, wurde einem internationalen Sammler am Telefon für € 30.600 (brutto) zugeschlagen. Auch die Vase 'Vigne à l´escargot', 1904, Daum, in herbstlich-warmen Farbtönen gehalten, deren Charme eine kleine, applizierte Schnecke erhöht, wandert in eine europäische Privatsammlung (Erlös: € 12.113). Die Vase 'Fleurs de pommier', 1906, erzielte mit ihrer impressionistischen Umsetzung von drei Apfelbäumen in Blüte € 17.212 brutto.
Eine Eigenheit der Manufaktur Daum sind Darstellungen der Monate des republikanischen Kalenders. Quittenbaum Kunstauktionen konnte gleich drei Exemplare anbieten, darunter die seltenen Vasen 'Messidor' und 'Vendémiaire'. Beide verdoppelten durch rege Beteiligung ihre Taxen und gingen ins europäische Ausland und in die USA (Los 52: € 4.541 brutto / Los 54: € 4.780 brutto)
Ein Glanzstück aus der prominenten Offerte Emile Gallés, Nancy, war die seltene Vase mit ostasiatischer Figur, nach einem Studienblatt von Louis Hestaux. Mit der allerbesten Provenienz ausgestattet, wechselt die Vase aus der Familie Gallé zu einem Erlös von € 19.125 in eine europäische Privatsammlung. Thematisch gänzlich unterschiedlich ist die große Vase 'La ligne bleue des Vosges', um 1906-1914. Das malerische Sujet als patriotisches Bekenntnis zur elsässischen Heimat geht nun für einen Erlös von € 9.560 in die neue Welt.
Stellvertretend für das böhmische Glas sei abschließend die seltene Vase von Josef Hoffman, 1911, 1912 genannt, die von Joh. Lötz Wwe. Klostermühle 1912 ausgeführt wurde. Mit einer moderaten Schätzung von € 2.500 – 3.000 ging die auch vom österreichischen Handel heiß umkämpfte Arbeit für € 24.225 (brutto) an einen Saalbieter.
Am Mittwoch kam u.a. das rund 65 Objekte umfassende starke Angebot an Bronze-Figuren zum Aufruf. Die Figuren in Chryselephantine-Technik behaupteten sich besonders gut, darunter die Figuren von Ferdinand Preiss. Sein 'Flötespieler', 1920er Jahre, wurde für € 20.552 (brutto) einem privaten internationalen Sammler zugeschlagen. Die grazile 'Tänzerin' ging für einen Erlös von € 8.349 in die selbe Sammlung.
Für eine Überraschung sorgte eine Vase mit Figurenrelief, die Michael Powolny um 1907 entwarf, Ausführung Wiener Keramik. Der 'Weibliche Akt' verzehnfachte seine moderate Schätzung von € 700 – 800 und ziert nun für einen Erlös von 6.120 den österreichischen Handel.
Für die Möbelofferte sei ein Stuhl des italienischen Künstlers Carlo Bugatti genannt, der von einem spanischen Privatsammler € 3.570 brutto ersteigert wurde.
Trotz der gut bebotenen Auktionstage möchten wir Sie einladen, einen Blick auf unseren Nachverkauf zu werfen, den wir bis zum 19. Juni anbieten. Gerne stehen wir Ihnen für Rückfragen zur Verfügung.