Los: 21
Anhänger, 1923
7 x 5,5 cm, Kette: L. 63 cm.
Silber, Rosenholz, Elfenbein, Zitrin.
Provenienz: Aus dem Nachlass von Else Hopf (geb. Kleinwort). Seit den 1920er Jahren im Besitz der Familie des Einlieferers.
Dieses Schmuckstück ist als eine der bedeutendsten Schmuckarbeiten aus dem Bauhaus in Weimar anzusehen. Es gilt als Slutzkys Gesellenstück und als maßgebliches Schmuckstück seiner Zeit, wegbereitend für unzählige Werke anderer bedeutender Schmuckkünstler. Als nur eines von insgesamt drei Schmuckstücken (allesamt von Naum Slutzky) wurde es in dem von Moholy-Nagy 1925 gestalteten Bauhausbuch prominent abgebildet; das Buch erschien erst mehr als ein Jahr nach Slutzkys Weggang vom Bauhaus (gemeinsam mit seiner Frau, Anfang 1924).
Der Anhänger entstand Anfang der 1920er Jahre in einer für Slutzky zu dieser Zeit typischen Rundscheibenform, die er für Anhänger und Broschen verwendete. Diese Kreisform zeigt deutlich die Verbundenheit zur Ittenschen Formenlehre.
Das Schmuckstück galt bis zum Jahre 2009 als verschollen, als es unvermutet im Rahmen einer Fernsehsendung im BR (Kunst & Krempel) wieder ans Licht der Öffentlichkeit kam.
In diesem Zusamenhang stellte sich auch heraus, dass sich der Anhänger seit 1923 im Besitz ein und derselben Familie befand. Der Anhänger war 1923 ein Geschenk Naum Slutzkys an die Großmutter der Einliefererfamilie gewesen; die Großmutter, 1920 auch eine Studentin am Bauhaus (mit Gerhard Marcks als Lehrer), war Slutzky freundschaftlich sehr eng verbunden und bekam neben dem oben erwähnten Anhänger auch noch die beiden anderen Slutzky Objekte als Präsent. Ihre Familie förderte auch in späteren Jahren Slutzkys Werk und Schaffen durch zahlreiche Ankäufe.
Zuschlag: 35.000 €
08. Dezember 2015 um
Literatur:
Neue Arbeiten der Bauhaus-Werkstätten, S. 71; auch zit. in: Naum Slutzky Ein Bauhaus-Künstler in Hamburg, S. 37; Rudolph, Naum Slutzky, S. 160; 50 Bauhaus Ikonen die man kennen sollte, S. 38f.
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