Los: 14

Michael Powolny
Putto mit Füllhorn (Sommer), um 1907

Aus einer Jahreszeitenfolge. Auf leicht gewölbtem anthrazitfarbenen Sockel schreitender blonder Putto, das Kind trägt mit ernsthafter Miene und geschlossenen Augen das goldene Füllhorn, das mit unterschiedlichen Früchten und Blumen beladen ist. H. 38 cm. Ausführung: Wiener Keramik. Cremefarbene Fayence, farbig glasiert, mit feinem Craquelé. An der Unterseite sign.: Marke der Wiener Keramik und ligiertes Künstlermongramm MP.

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Zuschlag: 13.000 €

130A - Highlights
06. Dezember 2016 um 17:00 MEZ

Literatur:

Eine von vier Allegorien der Vier Jahreszeiten. Allegorien finden sich durch die Jahrhunderte in der Kunstgeschichte. Zumeist handelt es sich um Gestalten junger Frauen, die mithilfe verschiedener Attribute sinnbildlich für abstrakte Begrifflichkeiten stehen. Die Künste, die Temperamente, Kontinente und Himmelsrichtungen, auch die Jahreszeiten werden auf diese Weise präsentiert. Seit dem Barock werden diese Frauenfiguren hin und wieder durch Putti ersetzt, unbekleidete Kinderfiguren, die mit den passenden Attributen versehen denselben Zweck erfüllen. Ende des 19. Jahrhunderts erlebt diese Art der Darstellung gerade in Deutschland und Österreich neue Beliebtheit, so greift eben auch Michael Powolny (Judenburg 1871 – 1954 Wien) auf diesen Typus zurück. Es sind mindestens zwei Varianten seiner 'Jahreszeitenputti' bekannt, daneben existiert auch noch eine Version, bei der Frühling, Sommer, Herbst und Winter von jungen Modedamen dargestellt werden. Frottier, Michael Powolny, Wien 1990, Abb. 23, WV 38.