Auktion 156B

Jugendstil - Art Déco
Glas

08. Juni 2021 um 16:00 MESZ


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Jugendstil - Art Déco
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Die zweite Auktion am Dienstag beschäftigt sich mit dem Internationalen Glas im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts. Wie immer im Zentrum steht das französische Glas, mit den berühmten Glasmanufakturen Gallé und Daum an der Spitze.

Wir freuen uns sehr, Ihnen dieses Mal gleich zwei Exemplare des seltenen Dekors ‚Pluviose‘ / ‚Une Pluie‘ von 1900 anzubieten. Henri Bergé, seit 1897 Chefdekorateur bei Daum Frères, verwendete viel Sorgfalt auf die Gestaltung des Dekors. Man kann förmlich hören, wie der Regen auf die sich vom Frühjahrssturm gebeutelten, noch blattlosen, Birken herunter plätschert. Die beiden Vasen, mit polychromen Pulvereinschlüssen und geätztem, emailliertem und mit Schwarzlot gehöhtem Dekor sind auf EUR 5.000 - 6.000 bzw. EUR 7.000 - 8.000 geschätzt.

Bei Emile Gallé stechen die Werke vor 1900 hervor. Besonders interessant ist eine ‚Anémones‘-Vase, die noch vor der Gründung seiner eigenen Glaswerkstatt in Meisenthal entstand. Form und Dekor der rauchbraunen Vase mit reichem Emaildekor lassen eine konkrete zeitliche Zuordnung nicht zu, daher ist sie in einen Zeitrahmen von 1874-96 gesetzt. Die Vase ist auf EUR 2.200 - 2.800 geschätzt. Deutlicher dem frühen Jugendstil zuzuordnen ist die Étude-Schale ‚Sang-de-boeuf‘ von 1895. Der Dekor auf der Diskusform mit ochsenblutrotem Überfang besteht rein aus tief geschnittenen stilisierten Ranken (SP EUR 1.600 - 2.000).

Die Hauptattraktion ist in dieser Auktion die außergewöhnliche Tischleuchte ‚Fruits tropicaux‘ von Gabriel Argy-Rousseau 1925. Das Meisterwerk aus dünner Pâte de verre ist auf EUR 32.000 - 38.000 geschätzt.


Der Dienstag ging ebenso erfolgreich mit internationalem Glas weiter. Auch hier konnte etwas über die Hälfte der angebotenen Objekte abgesetzt werden. Die Daum Frères konnten sich diesmal über ihren ewigen Konkurrenten Emile Gallé hinwegsetzen und glänzten mit 69 Zuschlägen bei 93 Losen. Höchste Zuschläge ergingen dabei an eine seltene Vase ‚Blé‘ von 1898 mit EUR 6.500 (Los 103) und eine wunderschöne Henkelvase mit Champignons von 1907, die von EUR 4.000 auf EUR 6.000 kletterte (Los 131). Für eine tolle Überraschung sorgte auch eine kleine Vase ‚Muguet‘ von 1893, die von günstigen EUR 300 auf EUR 1.100 gesteigert wurde (Los 93). Im Vordergrund standen dieses Mal aber die Werke anderen Glasmanufakturen und Künstler. Die seltenen Früchte von Charles Schneider (‚Tomate‘, Los 274, EUR 2.100) eine aussergewöhnliche Intercalaire-Vase ‚La Danse’ von Muller Frères, die verdienter Maßen einen Zuschlag von EUR 4.600 erhielt (Los 257, SP 2.400 - 2.800) und eine Schale ‚Masque Femme‘ in Pâte-de-verre von François Décorchemont (Los 179) die mit EUR 7.000 ihren Schätzpreis bestätigte. Ihre obere Schätzung erreichte auch eine aufwendig gestaltete frühe Intercalaire-Vase ‚Papillon‘ von Eugène Kremer für Burgun, Schverer & Co. mit einem Zuschlag von EUR 12.000 (Los 84). Toplos des Nachmittags war allerdings Gabriel Argy-Rousseaus Tischleuchte ‚Fruits Tropicaux‘. Die tadellos erhaltene Tischleuchte aus transluzider Pâte-de-verre mit stilisierten Pflanzen wurde für EUR 30.000 zugeschlagen.