Auktion 171A

Jugendstil - Art Déco
Glas - Möbel

14. November 2023 um 15:00 MEZ


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In den Auktionen am 14. und 15. November kommen eine Reihe von hochkarätigen Objekten aus den Bereichen Jugendstil und Art Déco zum Aufruf. Traditionell steht die Glasauswahl am ersten Auktionstag im Vordergrund.

Die „Platzhirsche“ Daum Frères und Emile Gallé bekommen diesmal starke Konkurrenz durch François Décorchemont, der gleich mit 16 hochkarätigen Vasen und Schalen aus einer deutschen Privatsammlung vertreten ist. Sie umfasst die Schaffenszeit des Glaskünstlers zwischen 1913 und 1950. Eine frühe Henkelschale in Vanillegelb zeigt in zartem Relief eine Reihe von stilisierten Bäumen in impressionistischer Manier (74). Das Gipsmodell des Entwurfs ist bei Véronique Ayroles abgebildet und wird für EUR 1.600 aufgerufen werden. Dagegen ist Décorchemonts ‚Grand Bol deux anses fleurs‘ von 1927 (Kat. Nr. 81) ein typisches Beispiel für die Entwicklung des Meisters. Auch diese Schale weist florale Motive auf, diese sind jedoch ganz im Sinne des Zeitgeistes streng stilisiert, das Gegenständliche nur auf die beiden Handhaben beschränkt. EUR 4.500 sollte man für dieses schöne Stück investieren. Weitere wunderbare Stücke aus Pâte de verre stammen von Amalric Walter, meist in Zusammenarbeit mit Henri Bergé sowie von Gabriel Argy-Rousseau.

Der Großmeister des Art-Deco Pressglases, René Lalique, ist ebenfalls mit sehr schönen Entwürfen repräsentiert. Unter den fast 50 Vasen und Schalen finden sich sehr frühe Stücke, die noch im ersten Werk in Combs-la-Ville entstanden sein können. Als Beispiel sei die opaleszente Vase ‚Archers‘ von 1921 genannt. Mit leichter blauer Patina kommt sie für EUR 5.000 zum Aufruf (Kat. Nr. 136).

Besonders freuen wir uns, Ihnen einmal wieder eine Auswahl an Werken von Louis C. Tiffany und den Tiffany Studios präsentieren zu können. Die meisten Stücke stammen aus einer deutschen Privatsammlung und waren lange Zeit nicht auf dem Markt zu finden.

Die Etablissements Gallé scheuen die Konkurrenz in keinem Fall. In der Auktion sind gleich vier (!) Soufflé-Gefäße im Rennen. Besonders selten sind auch die weite Schale ‚Marine‘, 1925-36 für EUR 18.000 - 24.000 (Kat. Nr. 126) und eine imposante Tischleuchte mit ‚Rhododendron‘-Dekor, die zwischen EUR 80.000 und 90.000 erbringen kann (Kat. Nr. 124).

Am selben Tag kommen auch noch ausgewählte Möbelstücke zum Aufruf: Neben einer Reihe höchst seltener Stühle, Tische und Schränke von Emile Gallé fallen besonders zwei Stücke von Carlo Bugatti ins Auge. Stuhl und Hocker, um 1895-1900, werden je für EUR 4.000 - 5.000 aufgerufen (Kat. Nr. 210/211). Auf großes Interesse sollte auch eines der raren Möbelstücke von Wenzel Hablik stoßen. Der jetzige Eigentümer erhielt den Beistelltisch ( datiert um 1930) als Geschenk direkt aus der Familie des bekannten deutschen Malers und Grafikers (Kat. Nr. 232). Für geschätzte EUR 2.000 - 3.000 kann man sich diese Unikat sichern.


Rare Objekte heißbegehrt!

Frühe und aufwendige Entwürfe, die Jahrzehnte lang in Sammlerhand waren, fanden nach eifrigen Gefechten neue Eigentümer.

Spitzenreiter Emile Gallé teilte sich in dieser Auktion das Siegertreppchen mit den böhmischen Kollegen der Firma Lötz und Meyr’s Neffe mit Entwürfen von Josef Maria Auchentaller bzw. Otto Prutscher.

Emile Gallé wartete unter anderem mit dem seltenen Flacon ‚Tomate‘ auf, das nach heißem Bietergefecht fast das vierfache seiner Schätzung erbrachte. Der Hammer fiel erst bei EUR 5.500. Die kleine, elegante Vase mit Krokusdekor in aufwendiger Marqueterie der Daum Frères stieß auf ähnlich großes Interesse. Bei günstigen EUR 1.800 aufgerufen, boten zahlreiche Interessenten das Stück auf EUR 4.200 hoch. Besonders beliebt zeigte sich auch eine kleine ‚Phänomen’-Vase der Glaswerke Lötz Wwe. mit einer abnehmbaren Montierung der Wiener Silberwerkstatt G.A. Scheid nach einem Entwurf von Josef M. Auchentaller. Die schöne Arbeit geht nun für EUR 6.500 in eine italienische Privatsammlung über. Der Wiener Kunsthandel sicherte sich derweilen die beiden Stielgläser von Otto Prutscher für je EUR 4.000.

Bei den Möbeln, die die französische Auswahl von den Glas-Objekten aus anderen Ländern trennte, konnte sich der Italiener Carlo Bugatti mit einem Stuhl und einem Hocker besonders hervortun. Je bei EUR 4.000 aufgerufen, wurden die beiden prächtig verzierten Stücke bei EUR 7.000 bzw. EUR 8.000 verkauft und finden nun in Frankreich ein neues Zuhause.