Los: 808

Max Cole (Hodgman Country, Kansas 1937 - lebt u. arbeitet in Somerset, CA)
'Black Willow', 1999

Acryl auf Leinwand. 132,0 x 158,0 cm. Verso signiert: Max Cole, datiert: 1999 und betitelt (schwarzer Faserstift).


Der Kunstkritiker Richard Vine, heute Managing Editor des Kunstmagazins 'Art in America', beschrieb die Malerei von Max Cole so: 'Zahllose, vertikal aneinander gesetzte Striche werden zu Zeilen gereiht, die unmittelbar aneinanderstoßen oder sich geringfügig überlappen. Breite, pastose Linien folgen, ja unterstreichen die so gegebenen Horizontalen und gelegentlich werden die natürlichen Linien, in denen sich die Schraffuren berühren, von den satten Streifen überdeckt. Wie durch Jalousien wird das Hell-Dunkel reguliert. Die Grundstimmung ist durch das Gitter der ungezählten Vertikalen gegeben, aus denen sich die Horizontale summiert. Der große, allgemeine Lichtwert ergibt sich aus den pastosen Linien, denen grundsätzlich eine Tendenz zum Verdunkeln eigen ist, selbst wenn die Farbe licht und offen ist. Der Betrachter könnte sich an aufgeschlagene Partituren erinnert fühlen, die eine unmögliche Musik versprechen, oder er sieht Kalligraphien, die sich unendlich weit vom Dienst des Erzählens entfernt haben.' Zu Max Coles Position innerhalb der jüngeren, speziell amerikanischen Kunstgeschichte führte er aus: 'Es wird so häufig wie süffisant behauptet, Max Cole sei eine Nachfolgerin, wenn nicht gar eine Konkurrentin von Agnes Martin (siege Kat. Nr. 65). Sicherlich sind beide Künstlerinnen von dem weiten Horizont und der kargen Geologie des amerikanischen Südwestens tief geprägt, sicherlich gehen beide bei der Abstraktion von einer Gitterstruktur aus. Ihre jeweiligen Absichten jedoch unterscheiden sich grundlegend. Mit den zahllos präzis ausgeführten, eine kosmische Fülle suggerierenden Strichen ihrer Bilder sucht Max Cole den leeren Raum auszufüllen, der bei Agnes Martin als Zeichen eines übergeordneten Geistes steht.'
(Richard Vine in: Max Cole, Mailand, 2000, passim)

>> Literatur

Zuschlag: 15.000 €

138C - Moderne Kunst
17. Mai 2018 um 15:00 MESZ

Literatur:

Provenienz: Galerie Walter Storms 2002; seitdem in Privatbesitz München.