Biografie
Der niederländische Produktdesigner Herman Hermsen widmete sich lange Zeit zu gleichen Teilen der Gestaltung von industriellen Produkten und Schmuck. Nach seinem Studium an der Akademie voor Beeldende Kunsten Arnheim von 1974 bis 1979 galt Hermsens Passion dem Leuchtendesign. Hermsen fährt dabei eine ganz eigene konsequente Linie. Seine Leuchtenentwürfe schaffen mit spielerischer Leichtigkeit einen Dialog zwischen Funktionalität und Form. Die Konstruktion selbst wird zum dekorativem Element. Nicht selten werden die Entwürfe von einem Augenzwinkern begleitet wie die Tischleuchte ‚Along came Bette‘, deren schrägsitzende Reflektorscheibe auf der Glühbirne an die großen Hüte des Filmstars Bette Davis erinnert.
Zudem assistierte Hermsen in dieser Phase vier Jahre lang Emmy van Leersum, der Frau seines früheren Lehrers Gijs Bakker, bei der Schmuckgestaltung. Ein Medium, das nun immer mehr in den Vordergrund seines Schaffens rückte. Seine Entwürfe brechen dabei mit den traditionellen Normen des Schmucks als Statussymbol. Farbig lackierter Stahldraht, Aluminium oder Kunststoff verwandelt sich in unbekümmerte Schmuckobjekte.
„Im Allgemeinen gründet meine Arbeitsweise hinsichtlich aller Entwürfe auf einer Neuinterpretation des jeweiligen Produkts.“, so Hermsen. Das Ergebnis sind Formexperimente, die konventionelle Vorstellungen von Funktion und Tragbarkeit in Frage stellen. Da gibt es Broschen, die ganz ohne Broschierung auskommen und nur durch das Einklemmen des Stoffs gehalten werden, oder sperrigen Kopfschmuck aus dünnem Draht, der über den Ohren befestigt in den Raum hineinragt.
Nach seiner Anstellung als Professor an der Fachhochschule Düsseldorf legte Hermsen seinen Fokus ganz auf serienmäßig angefertigte Schmuckstücke. Seine Arbeiten sind heute in zahlreichen Museen und Sammlungen vertreten.
Objekte von Herman Hermsen
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Anstecknadel mit Einladungskarte für Galerie Cardillac, 1986
Zuschlag: 30 €
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