Biografie

Der Künstler begann an der École des Beaux-Arts in Paris das Studium der Architektur und Malerei, merkte aber schon bald, dass er mit der Art der Lehre an der Akademie nicht zurecht kam. Er schaffte es aber während seines Aufenthalts in Paris, und etwas später in Brüssel, in Kontakt mit den führenden Schriftstellern, Denkern und Künstlern seiner Zeit zu kommen. So lernte er neben Jean-Paul Sartre, Francis Picabia, René Magritte und Pierre Alechinsky auch Pablo Picasso kennen.

Im Jahr 1949 zog er mit zwei befreundeten Künstlern, Albert Diato und Francine del Pierre nach Vallauris an die Côte d’Azur und gründete mit ihnen die Keramikwerkstatt, ‚Le Tryptique’. Dort brachten sie sich im Selbststudium den Umgang mit Ton bei und lernten, das Material zu formen, zu brennen und zu dekorieren. Nach dem Wegzug von Diato und del Pierre wurde Pablo Picasso, der sich im selben Jahr in Vallauris niedergelassen hatte, zu einem guten Freund. Auch für den berühmten Spanier war die Beschäftigung mit Keramik relativ neu, sodaß beide Künstler im regen Austausch über ihre Erkenntnisse und Errungenschaften standen. Beide bedienten sich am Anfang der traditionellen Formensprache der Keramikregion, wobei Portanier schon von Anfang an darauf bedacht war, seine eigenen Gefäße zu schaffen, die er dann aufwendig bemalte, anstatt bereits vorhandene Krüge oder Teller zu benutzen. Schon sehr früh wurde ihm klar, das Keramik seine ‚Leinwand’ sein sollte, jedoch lehnte er reine flache Platten von rechteckiger oder runder Form ab und schuf im laufe der Zeit skulpturenartige Gebilde, die gewollt handwerklich wirkten, mit sichtbaren Drehrillen bei gedrehten Objekten oder Unregelmäßigkeiten bei seinen gebauten Keramiken. Auch ging er dazu über, Stücke anzusetzen und recht spät begann er damit, die vorher sehr plan gehaltenen Oberflächen durch Ritzungen o. Ä. zu verzieren. Seit 1985 benutzt Portanier ausschließlich weißen Ton, den er in Gipsformen gießt oder eben zu Platten formt, die er dann zusammensetzt. Er trägt seine Motive auf den unbehandelten weißen Scherben auf. Danach, wenn die Farbe getrocknet ist, sprüht er eine firnisartige Glasurschicht auf, die die Malerei vor Umwelteinflüssen schützt.

Jedes seiner Objekte, das er signiert und datiert wie ein Maler seine Gemälde ist ein Unikat.

Faridah Younès M.A.