Biografie
Helmut Swiczinksy und Wolf D. Prix von Coop Himmelb(l)au gehören zur Gruppe der Dekonstruktivisten. Die Strömung bricht komplett mit dem reinen Funktionalismus. Dabei werden Baukörper auseinander genommen und die Bestandteile neu und in ungewöhnlicher Form zusammengesetzt. Der Sessel ‚Vodöl himmelblau‘ ist der erste Versuch von Coop Himmelb(l)au, sich mit den klassischen Formen der Moderne auseinanderzusetzen. Sie nehmen den 1928 von Le Corbusier, Pierre Jeanneret und Charlotte Perriand entworfene ‚Fauteuil grand confort‘ als Ausgangspunkt. Dieser ist ‚form-follows-function‘-streng quadratisch gehalten. Das Stahlrohrgestell umgrenzt die aufeinander gestellten Polsterkissen exakt. Der ‚Vodöl himmelblau‘ dagegen sitzt auf einem Doppel-T-Träger, wie ihn Ludwig Mies van der Rohe gern in seinen Bauten einsetzte; windschief sieht er aus, balanciert in der Schräglage. Das eigentlich die Form vorgebende Stahlrohr ist auf der einen Seite scheinbar funktionslos aufgebogen. Man traut sich kaum, sich hinzusetzen! Dabei bieten unter dem Sitz angebrachte Stahlfedern genug Stütze und leicht schwingenden, gemütlichen, Sitzkomfort. Die Namensgebung ist dem Wiener Dialekt geschuldet, der französische „Fauteuil“ wird zum ‚Vodöl‘, die - eher grünliche - Farbe des Ledersessels wird einfach, als augenzwinkernder Hinweis auf die Schöpfer, ‚himmelblau‘ genannt.
Objekte von Wolf D. Prix
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Verkauft
Helmut Swiczinsky, Wolf D. Prix, Coop Himmelb(l)au Vitra Design, Weil am Rhein
Sessel 'Vodöl himmelblau', 1988
Zuschlag: 4.000 €
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Verkauft
Helmut Swiczinsky, Wolf D. Prix, Coop Himmelb(l)au Vitra Design, Weil am Rhein
Sessel 'Vodöl himmelblau', 1988
Zuschlag: 7.000 €