Biografie
Ernst Seger studierte ab 1884 an der Kgl. Kunst- und Gewerbeschule Breslau unter Robert Härtel (1884) und Christian Behrens (ab 1886). 1893/94 vertiefte er seine Studien an der Académie Julien und im Atelier bei Auguste Rodin in Paris, wo er seinen zunächst akademischen Stil zugunsten des aktuellen Jugendstils und schliesslich des Neoklassizismus aufgab. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland 1894 eröffnete er in Berlin sein eigenes Studio. Er trat dem Verein Berliner Künstler bei und war auch als Mitglied in der Allgemeinen Deutschen Kunstgenossenschaft aktiv. Segers Talent fiel schon früh auf und er erhielt bereits 1888 erste Staats-Aufträge für Großplastiken an öffentlichen Plätzen und Gebäuden. Kaiser Wilhelm II verlieh ihm 1908 den Titel Königlich Preußischer Professor. Seger nahm an diversen Großen Kunstausstellungen in Berlin teil, so 1898 und 1912, wo er mit einer Goldmedaille ausgezeichnet wurde, 1937 und 1938. Am bekanntesten sind heute jedoch seine zarten unbekleideten Frauengestalten und Tänzerinnen, die in verschiedenen Materialien produziert wurden, darunter Elfenbein, Chryselephantin und Keramik. Für die Ausführung der Chryselephantin- und Bronzefigurenzeichneten die Berliner Gießereien Gladenbeck & Sohn und Robert Ksionsek & Co., Kunstgewerbliche Werkstätte, Berlin (RKB) verantwortlich, in den dreißiger Jahren dann auch Lauchhammer Kunstguss, Lauchhammer. 1939 starb er im Alter von 71 Jahren in Berlin.