Auktion 176C

Jugendstil - Art Déco

04. Dezember 2024 um 16:00 MEZ

Ende des Nachverkaufs
10. Januar 2025


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Seltene und hochkarätige Glasobjekte, Kunstwerke und Möbel findet man in der Jugendstil - Art-Déco Auswahl in der Auktion am 4. Dezember.

Wie immer dominiert das Glas die Offerte, angeführt von einer seltenen tropfenförmigen Vase von Emile Gallé, die ein paar zarte Schneeglöckchen in einer schneeverwehten Landschaft zeigt. Das seltene Stück von 1902-04, mit vollständig mit dem Rad geschnittenen Dekor, wird für ein Limit von 10.000 EURO aufgerufen werden. In der Möbelsparte sticht dieses Mal ein seltener Konsoltisch von Carlo Bugatti hervor. Das Modell auf vier gegliederten Beinen mit zwei Etagen und geschnitzten und eingelegten Verzierungen in seinem typischen maurischen Stil wurde auf der Ersten Internationalen Ausstellung für moderne dekorative Kunst in Turin 1902 präsentiert. Für EUR 25-28.000 EURO sollte das Interesse der Sammler geweckt werden.

Von noch größerer Seltenheit ist das Aquarell ‚Der reiche Mann und der arme Lazarus‘ von Carl Strathmann, um 1895. Der Künstler zitiert hier das Evangelium des Lukas (16:19-21) und verwendet dabei spätmittelalterliche und Renaissance-Stile, indem er die Szene des um Gaben bittenden Lazarus mit dem in prächtige Gewänder gekleideten und von einem dunkelhäutigen Diener begleiteten Reichen vor einer von Bäumen begrenzten Architektur spielen lässt. Das Gewand des reichen Mannes ist aufwendig mit Gold verziert, um den Kontrast mit der dunklen, einfachen Kleidung des Lazarus zu unterstreichen. Im Hintergrund sieht man eine hügelige, sonnige Ideallandschaft. Das Gemälde befindet sich in Münchner Privatbesitz und war seit der Ausstellung Grotesker Jugendstil im Rheinischen Landesmuseum in Bonn 1976 nicht mehr öffentlich zu sehen. 28.000 EURO sollten für das Werk bewilligt werden.

Ebenso freuen wir uns besonders über das Porträt 'Eugenie Perrot‘ von Rudolf Schlichter, 1934. Das Bildnis zeigt eine Dame mittleren Alters mit zusammengebundenem dunklem Haar, adrett mit einer rot-weiß karierten Bluse bekleidet und mit detailreich dargestellten Accessoires geschmückt in einem grün gemusterten Ohrensessel sitzend. Mit dem Oberkörper entspannt in das Möbel gelehnt und mit ruhig aufeinander gelegten Händen, blickt sie dem Betrachter direkt entgegen, obwohl ihr Gesicht leicht zu ihrer Rechten ausgerichtet ist. Es wurde als Leihgabe in zwei Einzelausstellungen über Schlichter präsentiert und ist nun erstmals auf dem Kunstmarkt verfügbar. Das Gemälde befindet sich seit jeher im selben Privatbesitz und ist nun für einen Schätzpreis von EUR 18.000 - 25.000 zu erwerben.

Diese und andere seltene Werke sind ab dem 28. November in unseren Räumen in München zu besichtigen.


Das ‚Krokus‘-Service von Konrad Hentschel für Meißen, 1896, löste wahre Bietergefechte aus. Ein deutscher Sammler setzte sich bei jedem Los nach heißem Kampf über zwei Telefone und diverse Online-Plattformen gegen seine Gegner durch. Die ovale Terrine mit Deckel erzielte dabei den höchsten Einzelzuschlag von EUR 3.600. Zum Abschluss des Mahles am fürstlich gedeckten Tisch können die Gäste des Sammlers nun zusätzlich ihren Likör aus Gläsern von Hans Christiansen geniessen (EUR 1.100). Der selbe Kunde sicherte sich auch gleich die sechs kleineren ‚Peitschenhieb‘-Teller von Henry van de Velde, während die acht größeren Teller mit dem berühmten Dekor den höchsten Zuschlag des Nachmittags erhielten. Für EUR 21.000 ging das Set in die Heimat des Architekten.

Höchst begehrt waren auch die Werke des ungarischen Keramikers Vilmos Zsolnay. Hier stritten sich zahlreiche Parteien um die acht Vasen. Die höchste Steigerung erfuhr hier eine seltene Henkelvase mit Hagebuttendekor. Aufgerufen bei EUR 2.500, fiel der Hammer bei EUR 6.500. Die Bodenvase der französischen Porzellan-Manufaktur Sèvres mit dem Motiv ‚Le Cavalier à l’Oiseau‘, 1934 nach Henri Crevel, brachte mit EUR 15.000 das Dreifache seiner unteren Schätzung ein.

Österreichisches und französisches Glas erfreuten sich beide großer Nachfrage der Interessenten. Besonders beliebt war die himbeerrot/farblose Henkelschale von Marie Kirschner für Johann Lötz Wwe., Klostermühle. Auf Rautengrundriss mit Candia Silberiris-Dekor wurde das seltene Stück auf EUR 3.800 hochgesteigert und wird nun Teil einer amerikanischen Sammlung. Für die fantastisch-florale Tischleuchte von Gustav Gurschner mit pilzförmigem Glasschirm von W. Kralik, 1902, bewilligte der Wiener Kunsthandel EUR 5.000. Besonders freuen wir uns auch, dass das Rudolf Schlichters Porträt der Eugenie Perrot für EUR 17.000 eine neue Heimat gefunden hat.

Finden Sie weitere bedeutende Stücke in unserem Nachverkauf bis zum 10. Januar 2025.